Vom „Böhmischen Samurai“ und anderen literarischen Figuren

Setzwein zeigte dem Publikum historische Fotos zu seinem aktuellen Werk "Der böhmische Smurai"

Anfang März hatten die Schüler der 12. Klassen der Beruflichen Oberschule Cham die Gelegenheit, den Autor Bernhard Setzwein persönlich kennen zu lernen. Der Schriftsteller aus dem Landkreis Cham gab den Schülern eineinhalb Stunden lang einen Einblick in sein literarisches Werk und erzählte auch von seinem beruflichen Alltag.

Zu Beginn der Veranstaltung überraschte Setzwein die Schüler mit einem verblüffenden Zitat von Thomas Mann: „Ein Schriftsteller ist ein Mann, dem das Schreiben schwerer fällt als allen anderen Leuten.“ Dies gelte auch für ihn, gab der Autor unumwunden zu und erklärte, dass er durchaus zwei bis drei Jahre an einem Roman schreibe, bevor dieser veröffentlicht werden könne. Um überhaupt ein erfolgreicher Literat zu werden, verstehe es sich von selbst als notwendige Voraussetzung, dass man selbst eifrig und gerne lese. Daher zeigte Setzwein den Schülern auch Fotos von seinem Arbeitszimmer und seiner Bibliothek, in der viele Bücher in raumhohen Regalen stehen.

Dass der gebürtige Münchner schon als Schüler seinen ersten Gedichtband veröffentlichen konnte, verdankte er seinem ersten Verleger Friedel Brehm, der ihm in seinen Anfangsjahren ein wichtiger Mentor war. So kam es, dass Setzweins erster Mundartgedichtband „vareck“ in Brehms Feldafinger Verlag erschien. Den Schülern trug er eine kurze Passage aus seinem Gedicht „Da Dorfdepp“ vor, in dem Setzwein seine eigenen Erfahrungen aus seiner Zivildienstzeit in einer Werkstätte für geistig und körperlich Behinderte verarbeitete.

Seine Liebe zur Mundart entdeckt man auch in mehreren epischen Texten Setzweins, in denen er diese gezielt zur Charakterisierung seiner literarischen Figuren einsetzt, so z.B. in seiner dreiteiligen Grenzlanderzählung, die in der Zeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs spielt. Sein neuester Roman „Der böhmische Samurai“ spielt im böhmischen Ronsberg, nahe der tschechischen Grenze hinter Waldmünchen. Setzwein haben es hier vor allem die historischen Personen angetan, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch auf größtes Interesse der damaligen Bevölkerung stießen. Die skurrile Titelfigur des Romans, Graf Hansi, heiratet eine Frau, die besonders abenteuerlustig ist und als zweite Frau im ganzen Habsburger Reich den Pilotenschein macht. Setzwein projizierte ein historisches Gemälde von Graf Hansi an die Wand, woran die Schüler dessen Hang zum Exotischen gut nachvollziehen konnten, und las eine kurze Passage aus dem Roman vor.   

Nachdem der Schriftsteller auch einige seiner Dramen kurz vorstellte, die er vornehmlich als Auftragsarbeiten für Freilichtbühnen verfasste, konnten die Schüler zum Ende der Veranstaltung ihre Fragen an den Gast richten. Einer wollte wissen, ob Setzweins Texte frei erfunden seien oder ob er sich an wahren Tatsachen orientiere. Darauf erklärte der Schriftsteller, dass er oft historische Stoffe verwende und daher der Wahrheitsgehalt relativ hoch sei, aber natürlich seien die Gespräche und Gedanken der Figuren sowie auch viele Handlungen frei von ihm erfunden. Auf die Frage, welches Genre ihm am liebsten sei, antwortete Setzwein, dass ihm gerade die Mischung gut gefalle und er meistens parallel an zwei, drei Texten arbeite und zwischendurch auch Sendungen für den Rundfunk mache.

Bernhard Setzwein gewährte auch einen Einblick in sein Arbeitszimmer
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