„Viel Zeugs mit Buchstaben“
Anfang März begeisterte die Studentin, Autorin und Poetry Slammerin Maron Fuchs mehrere 12. Klassen der Fachoberschule. In zwei Durchführungen trug sie den Oberstufenschülern ihre moderne Dichtkunst vor.
Eigentlich studiert die 24-Jährige Lehramt für Latein und Religion, sie mache aber, so Fuchs in ihrer Selbstbeschreibung, in ihrer Zweitberufung „viel Zeugs mit Buchstaben“, sowohl als Autorin als auch als Slam-Poetin. So habe sie schon sehr früh zu schreiben begonnen und mit 19 Jahren ihr erstes Buch veröffentlicht.
Aber was ist Poetry-Slam eigentlich? Die Schüler waren dahingehend bis jetzt eher ahnungslos, da noch niemand eine solche Veranstaltung besucht hatte. Poetry-Slam, fasste Fuchs kurz zusammen, sei moderne Dichtkunst, bei der die Künstler für „Ruhm, Ehre, Freibier und Applaus“ in fünf bis sieben Minuten ihre Texte vortragen und diese dann von einem Publikum bewerten lassen. Fuchs, die letztes Jahr Bayerische Vizemeisterin und Fränkische Meisterin geworden war, macht vor allem Lyrik, die sich reimt. Mit „Große Mädchen weinen nicht“ zeigte sie stimmgewaltig und mit vollem Einsatz den Schülern zum Einstieg, was man sich unter einem modernen Dichterwettkampf vorzustellen hat. Für diesen Text erntete sie dann auch reichlich Applaus.
Der vorgetragene Text passe auch gut zu ihrem Roman „Eisige Kälte“, leitete Fuchs über, aus dem sie anschließend vorlas. Darin geht es um die 17-jährige Larissa, für die Gewalt, Grausamkeit und Misshandlungen durch ihren Stiefvater zum Alltag gehören. Mit ihrer kleinen Schwester, die sie - so gut es geht - zu beschützt versucht, beschließt sie an ihrem 18. Geburtstag zu fliehen. In den Lesepausen konnten die Schüler ihre Fragen loswerden. Wichtig war es Fuchs zu erwähnen, dass es sich bei dem Buch um keinen autobiographischen Text handle. Sie habe auf Vorschlag einer Freundin viel recherchiert und sogar einen Kung-Fu-Kurs belegt, um dieses Buch zu verfassen.
Die Schüler jedenfalls fanden diesen poetischen Ausflug „sehr interessant“ und „cool, was sie in der kurzen Zeit“ im Poetry-Slam „alles unterbringt“.