fpA: Johannesbadklinik erkundet
Knapp 30 FOS-Schüler der Klasse F11GS folgten der Einladung von Ute Klipp-Costa an die Johannesbadklinik nach Furth i. Wald. Die Schüler erhielten nicht nur Informationen über Suchterkrankungen, sondern auch Einblicke in den dortigen Berufsalltag.
Nach einer kurzen Begrüßung im Foyer informierte Ute Klipp-Costa im Vortragsraum die Schülergruppe, die von ihrem Praktikumsbetreuer Wolfgang Bücherl begleitet wurde, insbesondere über den Alkoholmissbrauch in Deutschland. Im Durchschnitt konsumiert jeder Deutsche 10,7 l reinen Alkohol im Jahr, was ungefähr 428 Halbe Bier entspricht. Rund 1,6 Mio. Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig, medikamentenabhängig sind 2,3 Mio und nikotinabhängig sind sogar 5,6 Mio.
Die Johannesbadklinik ist ein Therapiezentrum für Abhängigkeitserkrankungen. Seit über 45 Jahren begleiten dort Therapeuten im Rahmen einer durchschnittlich 15-wöchigen stationären Entwöhnung Frauen und Männer auf ihrem Weg aus der Sucht und im Umgang mit ihren psychischen, körperlichen und sozialen Folgeerkrankungen und Leiden. Über die verschiedenen Therapie- und Rehamaßnahmen kam Ute Klipp-Costa auf die unterschiedlichsten Berufsbilder an der Klinik zu sprechen: z.B. Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Pfleger, Physio-, Ergotherapeuten, Sportwissenschaftler. Ein besonderes Berufsbild ist sicherlich der Suchttherapeut, der eine Weiterbildung im Anschluss an ein Sozialpädagogikstudium darstellt.
Als nach dem Vortrag vier Patienten (zwischen 25 und 58 Jahre) ganz ehrlich und offen ihre Lebensgeschichte erzählten, war eine gespenstische Stille im Raum spürbar. Es dauert lange, bis man es sich eingesteht, ein Problem mit Alkohol zu haben, so der Tenor. „Seien Sie ehrlich zu sich selber und prüfen Sie sich, ob ihnen noch gefällt, was Sie so machen“, lautete der Rat an die Schüler. Abschließend wurde in Kleingruppen das Haus näher vorgestellt.